Ankommen – Einkehren – Aufbrechen

Mit fachkundigem Blick studierte Herr Krämer das Türschild der Pilger-Kirche. Er ließ sich dabei viel Zeit und nahm es behutsam wahr. Schließlich meinte er: „Eingebrannt sind die Buchstaben aber nicht.“ So begann unsere gemeinsame Geschichte.

Inzwischen kehrt Ludwig Krämer immer wieder in die Pilger-Kirche ein, um mich zu besuchen. Von seiner einfachen und ehrlichen Art zu leben und zu glauben habe ich einiges gelernt. Er sorgt dafür, dass ich alles mit noch mehr Achtsamkeit mache, mich in Geduld übe, Stille aushalte und wach zuhöre. Er arbeitet in der Lebenshilfe und nimmt sich für das, was er tut, viel Zeit. Dennoch bleibt er mit Ausdauer und Beharrlichkeit an seiner Aufgabe dran. Wenn er mir mit seiner Mundharmonika ein schwungvolles Lied vorspielt oder mir von seinen Handarbeiten etwas zeigt, spüre ich immer eine große Leidenschaft und Hingabe. Herr Krämer ist mit sich und dem Leben wirklich in Beziehung.

Als ich von ihm erfahren durfte, dass er selber mit Freude Schilder brenne, habe ich ihm folgenden Spruch mitgegeben: „Freude dem, der her kommt. Friede dem, der hier verweilt. Segen dem, der weiterzieht.“

Nun schmückt sein Schild die Kirche von innen und verweist alle Pilger auf den ewigen Rhythmus des Lebens von Ankommen, Einkehren und Aufbrechen, bis sich dieses Unterwegssein in den Armen Gottes erfüllt.

Wer von Ostern her lebt, für den ist die Zukunft schon gewonnen. Er lebt schon jetzt vom errungenen Sieg der Liebe und ist deshalb ganz frei, sich in dieser Welt zu engagieren. Weil die Zukunft durch Ostern in Christus schon bestellt und gewonnen ist, kann der Pilger voll präsent im Hier und Jetzt leben und die Gegenwart annehmen. Deshalb ist er in tiefster Seele durchflutet von Freude und Frieden. Ohne von der Welt zu sein, ist er ganz in der Welt, um für sie da zu sein. Dann werden wir, was wir von Gott her immer schon sind: Ein Segen!

 

Danke Ludwig für Dein Geschenk!

 

Mit frohem Gruß

Volker Krieger

                                                                                                                                                                                                                       Foto: Volker Krieger

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