Ich will es klar sagen: Daran zu glauben, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, ist eine unglaubliche Provokation! Dieser Glaube fordert uns radikal heraus. Er widerspricht all unseren Erfahrungen.
Es ist verrückt, an die Auferstehung eines Toten zu glauben. Alle Maßstäbe würden sich verschieben. Es führt von uns aus kein Weg in die Welt der Auferstehung. Glaube ist ein Sprung über den Abgrund des Todes. Er ist ein absolutes Wagnis.
Dazu braucht es unseren ganzen Mut und unser ganzes Herz. Denn halbherzig gelingt uns schon in dieser Welt nichts.
Doch wenn es stimmt, dass die Liebe stärker ist als der Tod und Versöhnung den Hass überwindet, dann wird diese Welt auf den Kopf gestellt. Dann wächst die Hoffnung und die Zuversicht.
Alle weltlichen Herrschaften verlieren ihren letzten Zugriff auf mich und Freiheit wird in mir geboren, weil ich nichts und niemanden zu fürchten brauche.
Ostern fordert mich heraus, voll auf die Liebe zu setzen und das Leben zu feiern! Das ist eine Einladung, die mir Gott unaufdringlich zuflüstert.
Dankbar nehme ich sie an. Ich bin damit noch nicht im Festsaal. Aber ich sehe schon die Lichter und höre bereits die Musik. So will ich schon jetzt die ersten Schritte wagen und will lernen mit dem Glück zu tanzen, festhalten kann ich es nicht. Dann wird sich die Welt verwandeln.
Zugegeben, dazu brauche ich keine Institution. Schon gar nicht eine, die mir die Tanzschritte vorschreiben möchte. Ich kann nun mal nur auf meine Weise tanzen. Das mag komisch aussehen. Also entwickeln wir Humor und Toleranz.
Was ich wirklich brauche sind Menschen mit Herz, die sich anstecken lassen von der Musik der Liebe und mit mir das Tanzbein schwingen.
So tanzt, ihr Menschen, tanzt mit mir, bis der Rhythmus des Lebens unser gemeinsamer Herzschlag geworden ist!
Das ist Ostern! Das ist Auferstehung mitten im Leben!
Euer Pilger
