Knetzgau, Weihnachten 2024
Liebe Mitpilger,
ohne Advent kein Weihnachten. Ohne Schwangerschaft keine Geburt. Ohne Leiden an meinen Dunkelheiten kein Jubel über meine Erlösung. Manchmal betrübt es mich zu sehen, was von Weihnachten übrig geblieben ist. Aber ich will nicht darüber klagen, sondern mithelfen wieder tiefer auf dieses Fest zu schauen. Was geschieht da eigentlich?
Die dunkle Nacht wird von Gott geweiht und der Mensch wird ins rechte Licht gerückt. Das ist die Weihnacht.
Es herrscht immer Finsternis, wenn der Mensch im Mitmenschen nicht seine Schwester oder seinen Bruder erblickt. Es ist dunkle Nacht auf Erden, wenn Menschen sich aneinander vergehen. Wenn wir einander lieblos begegnen vergewaltigen wir Christus in unserem Nächsten. Dann entstellen wir Gottes Bild vom Menschen.
Damit uns Menschen das auf Erden langsam dämmert und uns endlich ein Licht aufgeht, wird Gott selber Mensch. Mit seiner eigenen Menschwerdung beseelt Gott seine Kinder mit göttlichem Bewusstsein und stellt damit sein Bild vom Menschen in uns wieder her: sein Ebenbild. Das Licht kommt in die Finsternis. Der achte Schöpfungstag.
So findet der Mensch zur Menschlichkeit zurück. Ohne Gott kann der Mensch nicht werden, was er ist: ganz Mensch! Und nur als ganzer Mensch, als vollständiger Mensch sind wir füreinander liebevolle Geschwister, eine heilige Familie. So wird der Mensch durch Gott heil. Ohne Gott fehlt dem Menschen das Eigentliche zu seinem Menschsein; die Liebe. Denn die Liebe ist Gott.
Weil Jesus zur Welt gekommen ist, bist Du neu geboren. Freut Euch und jubelt! Die Dunkelheit in Dir ist überwunden, denn Christus der Heiland hat Wohnung genommen in Deinem Herzen. Das Licht ist entzündet! Halte Dich an dieses Licht. Dann ist es Dein Halt und schenkt Dir helle Gedanken und ist Dir eine helle Freude. Aus diesen Gedanken werden Haltungen, die Dein Verhalten prägen. So zieht die Weihnacht seine Kreise und der Funke der Liebe springt über von Herz zu Herz. Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen seiner Gnade.
Euer Mitpilger Volker Foto: H. Kundmüller