Eine Mutter erzählt von der Pilgerreise ihrer Kinder

Wonach sich unsere Urlaubsplanung seit einigen Jahren ausrichtet? Ganz klar nach dem Termin der Pilgerreise!

Seit Jahren sind meine Kinder mit dabei wenn es heißt, wir pilgern dieses Jahr (wieder) nach Würzburg. Konkret heißt das, die Jugendlichen machen sich zusammen mit Volker Krieger auf den Weg, um in 4 Tagen nach Würzburg zu laufen. Übernachtet wird in Pfarrheimen und die Eltern fahren die Schlafsäcke, Isomatten und Lebensmittel für Frühstück und Abendessen von Ort zu Ort. Mitgetragen wird ein Rucksack mit Verpflegung und allem, was für die Zeit des Unterwesgsseins an „Ausrüstung“ gebraucht wird. Jedes Jahr merken die Jugendlichen, was wirklich wichtig ist in den Rucksack zu packen, denn man muss das Gepäck ja schließlich jeden Tag tragen. Hier beginnt schon das Füreinander sorgen, der eine nimmt eine Zahnpasta für mehrere Leute mit, der nächste hat die Sonnencreme dabei…. Man kann oft nur staunen, mit wie wenigen Dingen unsere Kinder für diese Zeit zurechtkommen, aber zufrieden und erfüllt nach Hause kommen.

Zuerst war die Pilgerreise „einfach“ die Vorbereitung auf die Firmung aber inzwischen sind alle drei Kinder gefirmt, meine zwei Söhne sind „hängen geblieben“ und jedes Jahr dabei. Diese Tage, an denen sie miteinander unterwegs sind, begleiten wir Eltern durch die Organisation einer Mahlzeit. Das kann ein Abendessen oder ein Frühstück sein. Durch diesen Kontakt dürfen wir Eltern eintauchen in die Pilgerreise und das Miteinander der jungen Menschen erleben. Das Essen ist nicht nur eine Nahrungsaufnahme, sondern ein dankbarer Moment des Tages. Beeindruckt hat mich, als die Jugendlichen beim Essen nicht für sich selbst sorgten sondern den rechten Nachbarn in den Blick nahmen. Sie fragten höflich nach, ob er noch etwas braucht, holten Getränke und das Essen und fühlten sich gut dabei. Wir Eltern sind fast sprachlos, wie ohne Gedrängel das Essen als Geschenk genossen wird (obwohl der Hunger richtig groß war ;-)).

Wenn die Pilger dann nach einem guten Frühstück wieder losziehen zur nächsten Unterkunft, trägt ein Jugendlicher ein einfaches Holzkreuz voran und alle folgen hinterher. Dadurch wird ganz deutlich, dass sie unterwegs sind mit unserem Herrn Jesus Christus und ihn näher kennenlernen wollen. ER geht ihnen voran auf dem Lebensweg, egal was da kommen mag. Und beim miteinander Unterwegssein genießen unsere Kinder das Zeit haben, frei sein von allen Zwängen und „Pflichten“, einfach das Leben genießen, im Hier und Jetzt.

Am Ende der Pilgerreise sind wir Eltern – soweit es möglich ist – zum Empfang der Jugendlichen in Würzburg auf dem Domplatz. Auch Großeltern und weitere Angehörige sind eingeladen, in Würzburg strahlende Kinder ankommen zu sehen und anschließend gemeinsam einen Gottesdienst zu feiern.

In den Tagen danach sprudeln immer wieder Erlebnisse der Pilgerreise in unseren Alltag. Da kommen die Erfahrungen der Gemeinschaft untereinander, mit Gott, in der Natur, im Gebet und in den Gesprächen immer wieder zur Sprache. Wir Eltern erleben, dass unsere Kinder Glauben erleben durften, der sie begeistert hat. Als Mutter spüre ich deutlich, wie gut es tut, dass meine Kinder nicht nur mit uns ihren Kinder- und Familienglauben teilen, sondern ihren eigenen tragfähigen Glauben entwickeln. Ich freue mich sehr darüber, dass meine Kinder diese spirituellen Erfahrungen machen dürfen. Wie hat meine Schwiegermutter so schön gesagt: „Von diesen Reisen werden sie ihr ganzes Leben lang erzählen können.“

 

Text: Dagmar Schnös
Foto: Doro Krieger

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