Fährtensucher und Spurenleger

Ein neues Jahr hat begonnen. Es ist wie ein unbeschriebenes weißes Blatt Papier. Es gleicht einer Winterlandschaft auf die sich eine unberührte Schneedecke gelegt hat. Auf unserem Weg durch das neue Jahr suchen wir nach Fährten und Wegweiser und hinterlassen dabei unsere Spuren. Die Menschen sind ihrem Wesen nach Fährtensucher und Spurenleger in einem.

Fährten zu erkennen erfordert eine hohe Wachsamkeit und Aufmerksamkeit für den Weg. Die Wachsamkeit ist umso hoher, je stärker ich damit rechne auf eine Spur zu treffen. Der Weg entsteht entlang der Fährten und erschließt sich erst im Gehen. Ich kann ihn weder im voraus wissen, noch planen. Von daher erhält die Fährtensuche ihre Spannung. Sicherheit gewinnt der Suchende immer nur in Gegenwart einer gefundenen Spur. Diese Wegweiser sind Meilensteine und Grund zu ausgelassener Freude.

In schwierigem Gelände wächst die Bereitschaft zur Entschiedenheit, und der Wille sich von unnötigem Gepäck zu trennen. Überwiegt zu anderen Zeiten die Trauer wenn wir etwas zurücklassen, so ist jetzt die Erleichterung unmittelbar zu spüren und verleiht uns Flügel. Mit Kopfschütteln wundern wir uns, wie wir so lange daran festhalten konnten.

Nach und nach wird dem erfahrenen Scout alles zu einer Fährte. Er erkennt in dem was ist, einen Hinweis auf etwas Größeres, auf den Urheber.

Gottes Wegweiser für uns Menschen ist Jesus Christus. Sein Leben ist das Deutungsmuster für unser Leben. Er ist der Weg zu unserem Lebensziel. Der Heilige Geist ist der Fährtenleger und der Spurensucher in uns.

Alles kann zu einer Spur Gottes werden, wenn wir den Mut haben sie als Spuren Gottes anzuerkennen. Das ist die ungeheuere Provokation und Herausforderung des Glaubens, die bis an die Schmerzgrenze gehen kann. Nicht jede Spur kann ich deuten! Aber jede Spur führt mich letztlich auf meinem Weg weiter. Umkehr ist damit ausdrücklich eingeschlossen.

Wenn ich keine Fährten entdecke, heißt das nicht, dass keine Spuren ausgelegt sind. Darin liegt vielmehr der sanfte Hinweis die eigene Wachsamkeit und Aufmerksamkeit zu schärfen, oder Jesus Christus um Rat zu fragen.

Wer daran festhält, dass alles eine Spur Gottes ist, wird mit der Zeit an Sicherheit gewinnen und darin selbst zu einer Fährte Gottes für seine Menschenbrüder und Schwestern werden. Das macht mir Mut dieses neue Schneefeld -2020- zu betreten und in ein neues Jahr zu gehen, um Gottes Spuren zu entdecken.

 

Euer Mitpilger Volker                                                                                                 (Foto: Volker Krieger)

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