“Geballte Leidenschaft”

Gottes Kraft ist nicht zu bändigen. Der Heilige Geist lässt sich nicht in verordnete Bahnen lenken oder kanalisieren. Er ist die Urgewalt, die ständig neu erschafft, zerstört, verwandelt und aufbaut. Wer meint den Heiligen Geist in den Griff bekommen zu können wird hinweggefegt.

Feuer und Sturm sind die beiden Bilder, die uns ahnen lassen, dass der Heilige Geist pure Leidenschaft ist. Im Sturm erobert er an Pfingsten die Herzen der Apostel und schmiedet seine Gemeinde im Feuer der Liebe zur Einheit.

Begeistert und bewegt tragen die Jünger diesen Geist in die Welt hinaus und schaffen dadurch Unruhe und Verwunderung bei den Menschen. Ein frischer Wind weht unter den Freunden Jesu, der sie antreibt und Berge versetzen lässt. Die Angst ist wie weggeblasen und einer großen Zuversicht gewichen.

Feuer und Sturm haben stets eine verändernde Kraft. Der Heilige Geist lässt nichts so, wie es ist. Wer Gott um den Heiligen Geist für sein Leben bittet, der sagt ja zur Veränderung. Er sagt ja zum eigenen Exodus aus bestehenden Denk- und Verhaltensmustern und zu seiner Existenz als Pilger. Das ist vertrauensvolle Nachfolge, die das Ziel im Blick hat und daraus den Mut für den Weg gewinnt.

Dass nichts so bleibt wie es ist, ist dann nicht mehr Anlass zum Jammern, sondern vielleicht die Bestätigung der Gegenwart des Heiligen Geistes. Allein die Wahl dieser Perspektive hat verwandelnde Kraft, die der Gemeinschaft und dem einzelnen Christen gut zu Gesicht stehen.

Alles was sich dieser verändernden Kraft in den Weg stellt wird letztlich zerstört. Das ist die Bedeutung des Todes. Doch das geschieht nur im Dienste des Lebens, der Auferstehung. Das Alte vergeht und Neues will wachsen.

Sich dieser Kraft zu öffnen und sich mitreißen zu lassen ist das Wagnis des Glaubens. Seid leidenschaftliche Menschen und habt Vertrauen.

Pfingstliche Grüße von Eurem Mitpilger                                                                Bild: Volker Krieger

 

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