“Gott in der Futterkrippe – Ein schlechter Witz und doch die geweihte Nacht”

Den Platz, den die Menschen Gott zuweisen ist eine Futterkrippe für Tiere. Mehr Raum gesteht die Welt Gott nicht zu. Das ist ein schlechter Witz aber die Wirklichkeit. Trotzdem wird dieses Ereignis die von Gott geweihte Nacht als Wendepunkt der Menschheitsgeschichte vom Dunkel ins Licht. Dieser bescheidene Anfang ist Gott genug.

Je mehr ich mich mit diesem Weihnachten beschäftige, umso trauriger und dankbarer werde ich zugleich. Meine Trauer und meine Dankbarkeit sind ganz ineinander verwoben und verstärken sich gegenseitig.

Die Dankbarkeit ist getragen von der Tatsache, dass wirklich Weihnachten ist. Gott wird Mensch und nimmt jeden einzelnen von uns so an wie er ist! Alle menschlichen Abgründe werden von Gott gesegnet, damit sie heilen können. Und ich spüre, dass ich Heilung brauche. Es tut mir gut, dass Gott mir hilft und mich auf dem Weg der Versöhnung führt und begleitet. Ich brauche meine Armseligkeit nicht ängstlich vor ihm und den Menschen zu verstecken, sondern kann ihm meine ganze Schwachheit und Verlorenheit anvertrauen und hinhalten. Er macht mit mir immer wieder einen neuen Anfang, in Geduld und Liebe.

Auf der anderen Seite spüre ich wie sehr Gott für dieses Geschenk zu leiden hat. Ich stelle mit Trauer fest, dass ich ihm auch nur eine Futterkrippe anbiete.

Ich weiß, dass mein eigenes Ego in meinem Herzen lebt und so viel Platz beansprucht, dass Jesus nur eine unbedeutende Krippe bleibt. Es ist gerade so viel, dass er in mir überleben kann. Doch dass Sein Tod auch meiner wäre wird mir selten klar.

Und dann sehe ich die vielen Kinder, denen man in dieser Welt auch keinen Raum gibt. Ich sehe Jesus, wie er an der Babyklappe abgegeben wird. Ich sehe Jesus, wie er nach der Geburt im Mülleimer erstickt. Ich sehe ihn, wie er langsam verhungert und höre die Kinderschreie dieser Welt in meinen Ohren widerhallen. Es sind so viele, die keine Herberge finden...

Ich spüre Trauer, Ohnmacht und Wut. Doch diese Energie wendet sich gegen mich und meine Mitmenschen. Ich muss sie Gott hinhalten. Ich kann der Welt nur das Licht bringen, das ich selber in mir trage. Deshalb muss meine Sorge die sein, in Gott zu bleiben, damit Weihnachten in mir wird. Dann ist Licht in mir. Dann lebt echte Hoffnung in mir. Dann bin ich fähig "Du" zu sagen und zu lieben. Dann kann mein Einsatz Frucht bringen für die Welt.

Mit der Geburt Jesu in mir hat dieses Licht, diese Hoffnung und diese Liebe einen Anfang genommen. Sie ist unausrottbar in mir verankert. Der Wendepunkt in meinem Leben ist geschehen. Dafür bin ich unendlich dankbar. Und diese Dankbarkeit treibt mich an auf diesem Weg weiterzugehen. Es ist ein Weg auf die Menschen zu, weil Jesus in ihnen lebt und durch meine Schwestern und Brüder auf mich zu eilt. Gehen wir aufeinander zu in Versöhnung und Liebe. Dann werden wir ganz Mensch-wie Er!

Euer Mitpilger Volker                                                                 Foto: Hannah Kundmüller

 

 

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