“Mach’ mal Pause”

Unser Leben wird beschenkt durch eine fruchtbare Kultur der Pausen. Ruhepause, Halbzeitpause, Kaffeepause, Sprechpause, Zigarettenpause, Atempause, Mittagspause, Schulpause, Sendepause, Verletzungspause, Frühstückspause, Denkpause, Verhandlungspause, Pinkelpause, Erholungspause und viele andere Pausen. Diese Pausen sind wie weit geöffnete Fenster, durch die frische Luft in unser Leben strömt. Manchmal wirken sie wie ein Ventil, das uns davor bewahrt zu platzen. Pausen sind nicht nur durchlässig für das Leben, sondern sind Leben. Sie durchbrechen die Kultur des Machens, die uns pausenlos im Griff hat und stetig nach Leistung schreit. Unterbrechung ist die kürzeste Definition für Religion, denn sie gibt Gott eine Chance heilend in unser Leben einzugreifen. Deshalb hat Er selber uns solche Unterbrechungen geschenkt: Der Sabbat, der Sonntag, das Gebet, der Gottesdienst, die Feiertage. Hier üben wir uns ein in eine empfangende Grundhaltung. Die wesentlichen Dinge des Lebens sind Geschenk und entziehen sich einer letzten Machbarkeit. Das beginnt mit dem Leben selbst. Vertrauen, Vergebung und die Liebe sind Geschenk. Wir müssen nicht ständig die Zügel in den Händen halten und Weltenlenker spielen. Wir dürfen auch einfach einmal loslassen und uns fallenlassen. Pausen wächst dann eine schöpferische Note zu; sie werden der Boden für neue Kreativität. Ich glaube fest daran, dass dort, wo wir nichts machen, viel geschehen kann. Vielleicht kehrt dann die nötige Ruhe ein, damit die verschiedenen Puzzelteile meines Lebens ihren eigentlichen Platz finden und sich manches fügt, was ich erzwingen wollte. In diesem Sinne verabschiedet sich die Pilger-Kirche in die Sommerpause und wünscht Ihnen in dieser Zeit ein wunderbares Rendezvous mit dem Leben.

5. September ist der neue Startschuss in Knetzgau am Edeka Karais.

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