„24 Stunden pures Leben“ – Meine Erfahrungen im Schäferwagen

von Svenja Stoll

Nach Monaten der Unruhe und Getriebenheit war es mal wieder Zeit für eine Einkehr. So kontaktierte ich Volker Krieger und er bot mir an, eine Nacht in der Pilgerkirche zu verbringen, mit Gesprächen und persönlicher Einkehr. Da musste ich nicht lange darüber nachdenken. Der folgende Bericht reflektiert meine individuellen Erfahrungen und soll einen kleinen Einblick geben in dieses Erlebnis.

Um 10 Uhr vormittags begann meine 24-Stunden-Auszeit in der Pilgerkirche. Auch wenn ich nicht wusste, was mich genau erwarten würde, trat ich dieser voller Vorfreude entgegen. Bei bestem Herbstwetter kam ich in Knetzgau an und wurde direkt von Volker Krieger begrüßt, der mir meine Unterkunft der kommenden 24 Stunden zeigte: Den Schäferwagen. Viel Fläche gab es nicht zu besichtigen, dafür jede Menge wundervolle Details: die Schilder an und über der Eingangstür, die von Unterstützern der Pilgerkirche handgefertigt wurden und kraft-gebende Botschaften tragen, der Ofen, der bei Kälte knisternde Wärme spendet, die Petroleumlampe, die mit ihrer Flamme ein gemütliches Licht am Abend ist, jedes Holzbrett, dessen Herkunft genauestens dokumentiert ist und natürlich das Kreuz in der Mitte als Erinnerung, dass über allem und in allem unser Herr Jesus Christus steht und wohnt.

Nach einer ausführlichen Einweisung setzten wir uns zu einem ersten Gespräch zusammen. Schon hier wurde mir mein persönlicher Fokus, den ich in den kommenden 24 Stunden genau ansehen würde, bewusst. So gab mir Volker bis zum Abend Freiraum, diese Eindrücke mitzunehmen und in aller Stille und Abgeschiedenheit zu verarbeiten

Ich entschied mich für mehrere lange Spaziergänge durch die Weinberge und Felder, die ich mit bewussten und langsamen Schritten unternahm. Es war zudem Zeit, die Abendsonne an Aussichtspunkten zu genießen und in der schönen Dreifaltigkeitskirche in Eschenau die Ruhe aufzusaugen. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, den wunderbaren Schäferwagen ganz auszukosten und verbrachte auch hier viel Zeit, um in der Gegenwart anzukommen. Die minimalistische (und unendlich gemütliche!!) Ausstattung der Pilgerkirche und der Verzicht auf alles Elektronische war dabei eine enorme Hilfe. Volkers nächste Visite war für 18 Uhr angekündigt, so erwartete ich ihn im Wagen zu einem weiteren Gespräch mit Reflektion, wunderbaren Impulsen und Gedanken. Den Abend verbrachte ich im Wagen bei knisterndem Feuer und Gebet.

Die Nacht war stürmisch - innerlich und äußerlich. Die Pilgerkirche wankte wie ein Schiff im Sturm, war jedoch ein sicherer Ort. Es erinnerte mich an die Sturmstillung durch Jesus in Lk 8,22-25. Ich wusste mich in Sicherheit. Die schlaflosen Stunden nutzte ich, um in der Bibel zu lesen (Taschenlampe ist vorhanden…) und um bewusst in der Gegenwart des Herrn zu verweilen. Viele Gedanken kamen und gingen und ich schrieb einiges auf, was ich am nächsten Morgen mit Volker besprach. Ein letztes Gespräch und Frühstück beendeten die 24 Stunden, in denen sich so viel abgespielt hatte, wie manchmal in einer Woche nicht.

24 Stunden pures Leben“ - der Name ist Programm, wird aber dem Nachklang, den diese Erfahrung mit sich bringt, nicht gerecht. Heute, fast 2 Monate später, hallen die Impulse von Volker noch immer nach, für die ich unendlich dankbar bin. Wer sich auf dieses Erlebnis einlässt, sollte mit nachhaltigen Veränderungen im eigenen Leben rechnen, die anfangs herausfordernd sein können, aber ganz gewiss nur dazu beitragen, das eigene Selbst wachsen und reifen zu lassen. So können diese 24 Stunden ein Anfang sein - Ein Anfang für mehr bewusste Lebenszeit in der Gegenwart, die einen Schritt für Schritt näher zu sich selbst und somit auch näher zur unendlichen Liebe Gottes bringt.

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