“Einfach nur Mensch”

Die Götter, die uns die verschiedenen Religionen anbieten, haben den Menschen wenig Segen gebracht. Vielleicht liegt das daran, dass ihnen nicht genügend bewusst war, dass wir Menschen uns nur Vorstellungen von Gott machen können. Diese Vorstellungen bleiben an unser Menschsein gebunden. Immer wieder sind da ziemlich schräge Vögel als „Gott“ präsentiert worden. Oft sind sie Ausdruck menschlicher Allmachtsphantasien und entsprechend gewaltig.

An Weihnachten übernimmt Gott selbst das Kommando und offenbart sich den Menschen. Damit sind alle anderen Gottesvorstellungen erledigt und als menschliche Konstrukte entlarvt. Doch wie zeigt sich Gott? Er ist Mensch! Während der Mensch immer über sich hinaus will und sich dadurch zugrunde richtet, begnügt sich Gott damit Mensch zu sein; ganz Mensch. Das ist eine totale Entlastung für uns. Wir werden befreit von allen religiösen und moralischen Überhöhungen. „Werde Mensch“, sagt uns das Kind in der Krippe. „Vergiss Dein Streben nach Macht und Erfolg. Darin liegt nicht Dein Segen. Bring Liebe in die Welt! Die Liebe gibt sich hin und erfreut sich am schlichten Dasein. Daraus wächst alles. So habe ich einst die Welt und auch Dich erschaffen. Lass Dich zum Leben einladen und höre auf zu funktionieren. Alles, was Dich dazu verleitet, sind falsche Götter. Sie führen Dich immer in eine Abhängigkeit und nehmen Dir Deine Freiheit. Nur die Liebe macht Freiheit möglich. Und nur in Freiheit wirst Du, wer Du bist. Vertrau mir und habe keine Angst. Die Angst vergeht in der Liebe. Nichts und niemand hat über Dich Macht. Nimm mich auf in Dein Herz, lausche auf meine Zeichen und folge ihnen nach. Auf diesem Weg wächst Du Dir selbst entgegen und wirst wie ich, ganz Mensch. Ich weiß, dass viele Stimmen Dir sagen, das würde nicht gehen. Doch diese Stimmen gehören falschen Göttern, von Menschen geschaffenen Göttern. Oft verstecken sich dahinter die Götzen der Sicherheit, der Macht und des Reichtums. Schenke ihnen kein Gehör. Dass die Liebe auf Erden von allen Seiten angefochten wird, das weiß ich. Nicht umsonst liege ich hier in der Krippe, in einem Stall. Und bald schon trachten die Menschen mir nach dem Leben, und ich werde nach Ägypten fliehen müssen. In der Religion, der Politik und der Wirtschaft habe ich mächtige Feinde. Aber das ficht mich nicht an. Sie werden vergehen. Ich, die Liebe, werde bleiben. Schließe Dich mir an und baue mit mir an einer anderen Welt, eine die menschlich ist, am Reich Gottes.“

 

Liebe Mitpilger, ergreift diese Chance und lasst Euch vom Kind in der Krippe umarmen. In dieser Umarmung liegt unser Glück.

Ich wünsche Euch gesegnete Weihnachten!

 

Euer Mitpilger Volker                                                                  Foto: Hannah Kundmüller 

 

 

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