Einkehrtage der Pilger-Jugend

„Nicht wahr, es ist euch wichtig, einander im Namen von Christus zu ermutigen? Es ist euch wichtig, euch gegenseitig mit seiner Liebe zu trösten, durch den Heiligen Geist Gemeinschaft miteinander zu haben und einander tiefes Mitgefühl und Erbarmen entgegenzubringen? Nun, dann macht meine Freude vollkommen und haltet entschlossen zusammen! Lasst nicht zu, dass euch etwas gegeneinander aufbringt, sondern begegnet allen mit der gleichen Liebe und richtet euch ganz auf das gemeinsame Ziel aus. Rechthaberei und Überheblichkeit dürfen keinen Platz bei euch haben. Vielmehr sollt ihr demütig genug sein, von euren Geschwistern höher zu denken als von euch selbst. Jeder soll auch auf das Wohl der anderen bedacht sein, nicht nur auf das eigene Wohl. Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat.“

Mit diesen Worten vom Apostel Paulus im Gepäck begannen wir Pilger unsere Segensfeier in der Kirche zu Knetzgau. Unsere Einkehrtage vom 2.1. bis 4.1. im Jugendhaus Steinbach hatten das Ziel, einzuüben und zu erfahren, wovon Paulus spricht. Also machten wir uns wie immer zu Fuß und mit großer Freude auf den Weg. Christsein ist Weggemeinschaft. Über das Zeiler Käppele führten uns die Pfade über die sonnigen Höhen bis nach Steinbach. Im Unterwegssein begegnen wir einander als Erzählgemeinschaft. Sich austauschen und teilnehmen am Leben der anderen ist eine wichtige Form der Wertschätzung. Die Gruppe muss sich immer wieder neu finden dürfen. Dafür nehmen wir uns Zeit und laufen deshalb miteinander. Die Bereitschaft aller, im Alltag jeden Dienst zu übernehmen ohne zu diskutieren, erleichtert das Miteinander ungemein. Durchwirkt vom regelmäßigen beten formt der Heilige Geist eine Gebets- und Lebensgemeinschaft, in der es kein Oben und Unten, sondern nur Schwestern und Brüder gibt. Dann wird auch die Mahlgemeinschaft zu einem echten Höhepunkt des Tages, zu der alle etwas beitragen und an dessen Tisch jeder seinen Platz findet und das Leben gefeiert werden kann.

Am Donnerstag haben wir in einer thematischen Einheit auf unser persönliches Jahr 2018 zurückgeblickt. Aus gelben Perlen der Freude, roten der Liebe, schwarzen der Trauer und blauen der Hoffnung hat jeder und jede sein Jahresbändchen geknüpft. In vielen Einzelgesprächen war es für mich beeindruckend, wie viele scheinbare Kleinigkeiten sich hier als Kostbarkeiten offenbart haben. Dass es für Jugendliche ein besonderes Ereignis ist mit der ganzen Familie einen Schneemann zu bauen macht deutlich, welche Sehnsucht nach Heil und Geborgenheit da ist. Niemand hat von materiellen Dingen erzählt. Ermutigung brauchen die jungen Menschen! Und die Atmosphäre dieser Tage war ermutigend.

Vielen Dank an alle, die uns mit Fahrdienst, Kuchen oder sonst einer Kostbarkeit unterstützt haben!

 

                                                                                                                                                                               Text: Volker Krieger
                                                                                                                                                                               Foto: Dorothea Krieger

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