Fluss des Lebens

Ich stehe am Fluss.

Sein Wasser glitzert hell in der Sonne.

Ruhig und gelassen fließt er dahin.

Hier und dort bilden sich kleine Strudel.

Sanfte Wellen laufen gegen die Ufer,

getrieben vom Wind, der über ihn weht.

Ich sehe manche Blätter, ein Stückchen Holz.

Ich halte inne und lausche.

 

Nie wirst du still stehen, nie anhalten.

Immer treibt es dich weiter.

Wohin?  -

Du weißt es nicht,

aber du spürst,

dass du weiter musst.

 

Manchmal triffst du auf einen Freund

und nimmst seine Kraft dankbar in dich auf.

Doch dann bist du wieder allein.

Viele Geschichten hast du zu erzählen.

Und alle nimmst du sie mit auf deine Reise.

Du spürst eine tiefe Sehnsucht in dir.

Eine Sehnsucht, die nagt, die dich aber auch alles hoffen lässt.

Es ist der Wunsch, in etwas Größerem aufzugehen.

 

Ich stehe da und bin betroffen.

In mir rührt sich Wehmut und Dankbarkeit,

Bangen und Hoffen zugleich.

Ich erkenne mein Leben und höre tief in mein Herz hinein.

In der Stille meiner Seele erklingt ein Lobpreis für meinen Schöpfer

und ich danke für das Geschenk des Lebens.

Frieden durchflutet mich

und Freude legt sich auf mein Gesicht.

Ich hebe meinen Blick -

Der Fluss fließt ins Meer.

 

 

Foto: Volker Krieger

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