Sommerpause

Sich dem Rhythmus des Lebens zu überlassen ist sehr hilfreich. Wir können uns wieder einpendeln in der eigenen Mitte. Von dort kommen Kraft und Ruhe zugleich. Der unmittelbarste Rhythmus des Menschen ist sein Atem. Wir können nicht ausschließlich einatmen oder nur ausatmen. Das Geheimnis des Lebens offenbart sich im Wechsel von Empfangen und Verschenken, vom Einatmen und Ausatmen. Durchzuschnaufen und bewusst auszuatmen verschafft Erleichterung und erinnert uns daran, dass wir nicht immer nur geben können. Dieser Grundrhythmus des Lebens vertieft sich in unserem Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Auszuspannen und Urlaub zu machen, um das Leben wahrzunehmen und mit allen Sinnen genießen zu können ist wichtig. Sonst werden wir für unsere Mitmenschen schnell ungenießbar.

Damit hat der Urlaub eine ganzheitliche Dynamik für unser Leben. Nicht nur der Körper braucht Pause, sondern der ganze Mensch. Das Tun tritt zurück, die Leistung verliert ihre Dominanz und wir werden wieder wach dafür, dass unser Dasein entscheidend ist. Gott sei Dank!

Auch in der Kirche müssen wir das immer wieder durchbuchstabieren und neu erlernen. Sicher, wir können Gott loben, preisen und anbeten mit Worten und Gesang. Wir können Ihn auch loben, preisen und anbeten mit Werken echter Liebe. Das ist noch viel besser. Die vollkommenste Weise ist aber der Lobpreis Gottes durch unser Dasein.

Damit nehmen wir Teil am Lobpreis der Lilien auf dem Feld und der Vögel im Himmel und spüren die Einheit aller Geschöpfe, ohne miteinander konkurrieren zu müssen. Dann leben wir aus der Mitte allen Lebens: der Liebe und des Friedens Jesu Christi.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame Ferien.

                                                                                                                                                                                                                                                        Foto: Volker Krieger

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